Sicherheit

Der Sicherheit beim Biathlonschießen kommt noch vor dem Erreichen von ausgezeichneten Schießergebnissen im Wettkampf herausragende Bedeutung zu. Es wird auch allgemein von Schießsicherheit gesprochen.

Die Sicherheit bzw. die Schießsicherheit stellt dabei leider einen oft unterschätzten Faktor, vor allem beim Biathlontraining sowie neben dem Training und Wettkampf, dar. Dies resultiert gemäß meiner Beobachtung sehr häufig in der Überschätzung der eigenen Fähigkeiten und Fertigkeiten sowie im Unterschätzen von möglichen Quellen für Vorfälle und Unfälle mit den Biathlonwaffen. Daher möchte ich mit diesem Beitrag auf den einen oder anderen Faktor, mit dem Ziel der Erhöhung der Sicherheit beim Biathlonschießen, hinweisen.

Grundsätze

Zur Sicherstellung der Schießsicherheit werden sowohl auf nationaler, als auch internationaler Ebene im Training und auch Wettkampf entsprechende Maßnahmen getroffen. Bei diesen Maßnahmen handelt es sich im Kern um:

  1. Bauliche Absicherung der genutzten Biathlonschießanlagen,
  2. Ausbildung der Sportler, Trainer, Betreuer und Kampfrichter gemäß den nationalen und internationalen gesetzlichen Regelungen und den Wettkampfregeln und
  3. Erziehung der Sportler im Umgang mit den Biathlonwaffen.

Dem Erziehungsaspekt kommt dabei eine herausragende Bedeutung zu.

Erziehung im Umgang mit den Biathlonwaffen

Die tägliche und damit permanente Erziehung im sicheren Umgang mit den eingesetzten Biathlonwaffen wird oft unterschätzt, um nicht zu sagen dass diese grundsätzlich oft überhaupt nicht stattfindet.

Alle Beteiligten müssen vor allem Handlungssicherheit im täglichen Umgang mit den Waffen erwerben und besitzen, da die Gefährdung nicht von den Waffen selbst ausgeht, sondern vom unsachgemäßen Umgang mit diesen. Dazu sind lediglich einige wenige allgemein gültige Grundsätze bzw. Regeln, welche sich in anderen Bereichen in welchen auch mit Waffen umgegangen wird, bewährt haben, notwendig. Diese sind äußerst einfach auf den Biathlonsport zu übertragen.

  1. Jede Waffe ist grundsätzlich als geladen zu betrachten
    Die Erfahrung lehrt leider, dass praktisch alle Vorfälle und Unfälle mit „nicht geladenen“ Waffen passieren. Daher muss die Waffe immer so gehandhabt werden, als wenn sie geladen wäre.
  1. Die Waffe wird niemals auf etwas gerichtet, was nicht getroffen werden soll.
    Hier sind neben anderen Wettkämpfern, Trainern oder Kampfrichtern am Schießstand vor allem auch eigene Körperteile gemeint. Als negative Beispiele seien hier das Abstützen auf dem Gewehr, welches mit der Mündung auf dem eigenen Fuß aufsteht, oder auch das Halten des Gewehres mit der Hand und gleichzeitigem Abdecken der Mündung mit der eigenen Hand angesprochen. Auch bei Presse- oder Werbeterminen wird gern gegen diese Regel verstoßen.
  1. Der Abzugsfinger berührt den Abzug nur, wenn die Waffe auf das Ziel gerichtet ist.
    Verlässt die Waffe das Ziel wieder, so ist der Finger vom Abzug zu nehmen.
  1. Sich seines Zieles sicher sein.
    Das bedeutet jeder Sportler muss sich sicher sein, welche Ziele er beschießt. Das dient neben der Schießsicherheit auch seinem eigenen    Wettkampfergebnis. Darüber hinaus ist er grundsätzlich für jeden abgegebenen Schuss selbst verantwortlich und muss daher wissen, welche Wirkung die Geschosse haben können.
Werden diese Regeln konsequent umgesetzt und durch jeden Beteiligten angewandt, kann es zu keinen Vorfällen mit schwerwiegenden Konsequenzen mehr kommen, insbesondere da diesen Regeln auf Grund ihrer Einfachheit eine permanente Anwendbarkeit innewohnt.
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