In diesem Beitrag möchte ich erneut ein alternatives allgemeines Trainingsmittel vorstellen. 

Grundsätze

Sportliche Betätigung und Training sollte möglichst vielfältig gestaltet sein. Das vor allem, um die Motivation hoch zu halten und einseitiges Trainieren vermeiden. In den letzten beiden Jahren habe ich jeweils zwei längere Trainingseinheiten mit dem Fahrrad und den Skirollern als Jahreshöhepunkt absolviert. Dieses Jahr habe ich mich für das Kajak entschieden. 

Idee

Die Idee war es, eine längere Strecke mit dem Kajak zu absolvieren. Die Überlegungen führten zur Absicht eine „Tagestour“ durchzuführen. Ohne allzu große Erfahrung im Kajakfahren stellte sich natürlich die Frage, wie lang eine Tagesstrecke sein kann. 

Dazu erfolgte ein intensives Kartenstudium von grundsätzlich bekanntem Gelände im Bereich des Müggelsees im Südosten von Berlin. 

Das führte schließlich zu folgender möglicher Kajakrunde. Kleiner Müggelsee-Müggelsee-Müggelspree-Dahme-Seddinsee-Gosener Kanal-Alter Spreearm-Müggelspree-Kleiner Müggelsee. Laut Google-Maps ca. 30km Paddelstrecke. 

Durchführung

Am 14. August 2021 war es dann so weit. Nach Anfahrt zum kleinen Müggelsee und Aufbau des Kajaks ging es gegen 06:00 Uhr morgens auf das Wasser. 

Die erste Etappe führte mich zum Müggelsee und dessen Überquerung. Zu diesem frühen Zeitpunkt noch sehr ruhig und wenig befahren. Darüber hinaus ging es recht zügig voran. Angetroffen habe ich zu diesem frühen Zeitpunkt nur eine Gruppe Stand-Up Paddler.

Danach Einfahrt in die Müggelspree. Immer noch sehr ruhiges Fahrwasser und einige Frühschwimmer, mit welchen ich auch kurz ins Gespräch kam. 

Im Bereich Köpenick dann der Wechsel zur Dahme. Hier wurde das Wasser durch aufkommenden Wind etwas unruhiger. Auch musste ich die ersten heftigeren Motorbootswellen im Kanal bewältigen. Nach ca. 2h auf dem Wasser musste ich die erste Pause einlegen. Grund war im Wesentlichen die Belastung des Gesäßes. Also musste ich das Boot verlassen. Noch in Köpenick, allerdings schon im Bereich der Dahme fand sich auch ein entsprechendes Plätzchen. 

Nun folgte der Abschnitt auf der Dahme. Dabei wurde die Regattastrecke Grünau, das Strandbad Wendenschloss, das Strandbad Grünau, der große und kleine Rohrwall und der Ortsteil Karolinenhof passiert. Im Bereich Schmöckwitz gegenüber der kleinen Insel Werderchen folgte dann eine weitere Pause an einem Anleger. Diesmal verblieb ich im Boot. 

Gut gestärkt ging es auf den Seddinsee. Hier wurde der Wind und die entsprechenden Stellen stärker. Noch sehnte ich mich nach der Einfahrt in den hoffentlich ruhigeren Gosener Kanal. Allerdings folgte hier die negative Überraschung. Der Wind trieb die Wellen in den Kanal. Dazu kamen der eine oder andere Motorbootfahrer. Alles zusammen führte zu starken Wellengang im Kanal mit von den Kanalwänden zurückschlagenden Wellen. Das machte das Paddeln bis nach der Straßenbrücke nicht gerade zum Vergnügen. 

Nach überstandenem Gosener Kanal konnte ich in den alten Spreearm einbiegen. Hier kam der Paddelgenuss auf ruhigem, fast romantischen Fahrwasser. Noch eine kleine Pause im Bereich der Russenbrücke, welche ich normalerweise mit dem Rad passiere. 

Der letzte Abschnitt führte wieder entlang der Müggelspree zurück zum kleinen Müggelsee. Nun wurde die fortgeschrittene Tageszeit durch den deutlich gestiegenen Verkehr mehr als deutlich. Insbesondere die Partyboote sind sicherlich eine besondere Erscheinung. 

Nach 5h 14min auf dem Wasser erreichte ich wieder den kleinen Müggelsee. Die Uhr zeigte knapp 30km Paddelstrecke an. 

Zusammenfassung

Paddeln macht Spaß. Paddeln ist eine Herausforderung. Es werden nicht nur die Schultern und die Arme angesprochen. Trotz Sitzen werden auch die Stabilisatoren im Körperkernbereich gefordert. Die Hände am Paddel sind auch der Gefahr der Blasenbildung ausgesetzt. Die größte Herausforderung für mich persönlich stellte allerdings die Gesäßausdauer dar. Hier werden vollständig andere Teile beansprucht, als beim Radfahren. 

Ich kann diese Trainingsform allen uneingeschränkt empfehlen. Insbesondere das Gleiten auf ruhigen Gewässer inmitten der Natur führte mich zurück zum ich. 

Das verwendete Boot war ein AirFusion EVO KAYAK der Firma Advanced Elements (https://www.advancedelements.com/).

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